Die Dritten Orte 

der zweiten Generation

Eine kluge Idee, ein weißes Blatt Papier und viele engagierte Menschen, die in ihrem Ort einer aufgegebenen Gaststätte, einem leerstehenden Ladenlokal oder einem Kirchenraum mit Kunst und Kultur neues Leben einhauchen wollen. Das sind die Zutaten für das Dritte-Orte-Programm der Landesregierung Nordrhein-Westfalens. Ein Jahr lang hatten die Dritten Orte der zweiten Generation Zeit, ihre Ideen in einer Konzeptphase zu Papier zu bringen. Ab August 2025, so entschied eine Expertenjury, starten 21 Projekte in die konkrete Umsetzung. Sie werden über drei Jahre mit insgesamt bis zu 9,45 Millionen Euro gefördert.

Auf dieser Seite stellen wir Ihnen die 21 Dritten Orte der zweiten Generation vor.

Landkarte mit den Dritten Orten der ersten und zweiten Generation in Nordrhein-Westfalen

21 Dritte Orte

Förderung seit 2024

Mit der Ausschreibung einer zweiten Konzeptphase schuf die Landesregierung 2023 die Voraussetzungen für neue Dritte Orte in Nordrhein-Westfalen. Aus rund 120 Bewerbungen wurden 28 Projekte für die erste Förderphase ab April 2024 ausgewählt. 25 Projekte bewarben sich mit ausführlichen Konzeptpapieren für die Umsetzungsförderung. 21 Projekte wurden von einer Fachjury als qualifiziert bestätigt.

Dortmund-Lanstrop

Haus Wenge

Das Haus Wenge im äußersten Norden Dortmunds ist ein denkmalgeschützter ehemaliger Adelssitz aus dem 13. Jahrhundert – und das älteste Backsteingebäude der Stadt. Seit 2023 wird es von dem Verein Haus Wenge Lanstrop als Ort der Begegnung mit neuem Leben gefüllt. Der große Zuspruch zeigt: Im ländlich geprägten Stadtteil gibt es einen deutlichen Bedarf an kulturellen Angeboten, Austausch und offenen Räumen.  
Im Rahmen des Dritte Orte-Programms soll das Haus weiterentwickelt und stärker geöffnet werden. Ein wachsendes Partnernetzwerk soll dabei alle bürgerschaftlichen Initiativen vor Ort vernetzen und einbinden.  
Ziel ist es, regelmäßige Öffnungszeiten und niederschwellige Kulturprogramme zu etablieren. So soll das Haus Wenge zur zentralen Anlaufstelle werden – ein lebendiger Treffpunkt, an dem die vielfältige Lanstroper Bevölkerung zusammenfindet und der Stadtteil näher zusammenwächst.  

 

Projektträger: Haus Wenge Lanstrop e.V.
Adresse: Alekestraße 4, 44329 Dortmund-Lanstrop
Internet: www.haus-wenge-lanstrop.de

Gronau-Epe

Haus Lebenstein

Der Dritte Ort entsteht in einer ehemaligen Synagoge und trägt den Namen von Salomon Lebenstein, der 1907 das Grundstück für den Bau zur Verfügung stellte. Die Namensfindung ist Ergebnis eines Beteiligungsworkshops und steht für das besondere Konzept des Dritten Ortes: Haus Lebenstein ist ein Ort, an dem Geschichte auf Zukunft trifft. Es ist nicht nur Gedenkort, sondern ein lebendiges Zentrum für Kultur und Austausch. Dafür steht ein Kernteam, zu dem Kulturaktive des Kulturbüros Gronau, der Förderkreis Alte-Synagoge-Epe e.V., Georgs Galerie und das soziokulturelle Zentrums Café Grenzenlos gehören. In einem gemeinsam erarbeiteten Leitbild heißt es: „Die gemeinsame und kreative Gestaltung unseres Ortes steht somit Pate für ein zukünftiges gesellschaftliches Zusammenleben im Haus Lebenstein und darüber hinaus, das von der Erfahrung aller geprägt und von den Wünschen für die Zukunft von allen erfüllt ist.”  

 

Projektträger: Stadt Gronau, Kulturbüro Gronau GmbH
Adresse: Wilhelmstraße 5, 48599 Gronau-Epe
Internet: www.alte-synagoge-epe.de

Gummersbach-Hülsenbusch

3H Hubertus Halle Hülsenbusch

Die Schützenhalle in Hülsenbusch liegt auf einer Hügelkuppe am Ortsrand und wird vom örtlichen Schützenverein seit den 1980er Jahren betrieben. Sie ist in der Dorfgemeinschaft und dem Vereinswesen stark verankert. Im Rahmen der Dritte Orte Förderung soll die rund 400 Quadratmeter große Halle zu einem Schützen-, Dorf- und Kulturhaus weiterentwickelt werden, zu einer Begegnungsstätte für die gesamte Dorfgemeinschaft und darüber hinaus.   
Die Dorfgemeinschaft Hülsenbusch mit ihren rund 1.000 Einwohnenden wird ihrem Slogan „Alles andere als nur Dorf“ mehr als gerecht: Neben der Ärztehaus Hülsenbusch eG gibt es die ebenfalls genossenschaftlich betriebene traditionskneipe Kneipe Jäger, mit der das 3H eng kooperiert. Die Kneipe wartet mit regelmäßigen Öffnungszeiten (Mo, Di, Do, Fr, So jeweils ab 18:00 Uhr) auf. Größere Veranstaltungen und alle Kulturformate, die den eher intimen Rahmen der Kneipe sprengen würden, ziehen ins 3H weiter. Irgendwie gehört in Hülsenbusch alles zusammen.  

 

Projektträger: Schützenverein Hubertus Hülsenbusch 1951 e.V.
Adresse: Zur Gummershardt 8, 51647 Gummersbach-Hülsenbusch
Internet: www.dorf-huelsenbusch.de

Hattingen-Niederbonsfeld


Kresse 2.0

 Das Gemeindehaus St. Engelbert wird zum Kresse 2.0 und damit bleibt vieles anders in Hattingen-Niederbonsfeld.   

Lange Zeit unter kirchlicher Trägerschaft stehend, war das Gemeindehaus über Jahrzehnte ein Treffpunkt für die Anwohnerschaft des kleinen Ortes. Akut vom Bedeutungsverlust der Kirche und dem damit in Zusammenhang stehenden Verkauf des Gebäudes bedroht, schlossen sich die lokalen Vereine und Initiativen zusammen, um sich das Haus wiederanzueignen.  

Die vielen rund um das Projekt Engagierten leben, was sie tun und haben ihren neuen Dritten Ort deshalb unter das treffende Motto “bunt.zusammen.wachsen” gestellt. Mit frischen Ideen, neuem Namen und liebevoll gestaltetem Logo finden sowohl die alt-eingesessenen Niederbonsfelder:innen mit den neu-zugezogenen zusammen, als auch Menschen aller Generationen. Alle eint die Lust, das Kresse 2.0 mitzugestalten und der etwas steile Weg den Kressenberg hinauf zum Gelände, den viele Mitglieder der neuesten Generation aktuell noch bequem im Kinderwagen zurücklegen. Die Niederbonsfelder:innen schaffen es mit ihrem Projekt nicht nur einen wichtigen Ort für das gesellschaftliche Zusammenleben zu erhalten, sondern planen von Beginn an die Zukunft mit ein, sodass das Kresse 2.0 an und mit allen daran Beteiligten wachsen kann.  

 

Projektträger: Kultur- und Bürgerverein Hattingen-Niederbonsfeld e.V.
Adresse: Kressenberg 2, 45529 Hattingen-Niederbonsfeld

Herford

Marta HOCH 2

Das Marta Herford ist ein Museum für Kunst, Architektur, Design mit internationaler Strahlkraft. Aktuell wird es mehrheitlich vom klassischen Museums-Publikum besucht. Mit dem Marta Hoch 2 startet ein nachhaltiger Transformationsprozess, der es verstärkt zum Produktions- und Aktionsraum macht. Er bietet direkte kulturelle Teilhabe für Personen unterschiedlichen Alters, Herkunft und Bildungsgrades. Mehrere Räume auf der zweiten Etage mit erweiterten Öffnungszeiten bieten einen geschützten Raum, wo Menschen unterschiedlicher Erfahrungen in einen konstruktiven Dialog kommen können. Ob Austausch, Begegnung, Workshop, Kunstprojekte oder Lernen und Spaß haben – das Marta HOCH 2 bietet vielfältige, niedrigschwellige und weitgehend kostenfreie Nutzungsmöglichkeiten. Dazu gehören Spiele- und Kreativtreffs, Kulturabende von Bürger:innen und freiwillig Engagierten und Projekte im Stadtraum. Langfristig will sich das gesamte Museum mit dieser besucher:innenzentrierten Perspektive als offener Ort für gesellschaftlichen Zusammenhalt verankern.  

 

Projektträger: Marta Herford gGmbH
Adresse: Goebenstraße 2–10, 32052 Herford
Internet: www.marta-herford.de/marta-hoch-2

Herzogenrath-Kohlscheid


Konzerthaus Harff

Im Zentrum von Herzogenrath-Kohlscheid gelegen, war das Konzerthaus Harff seit 1831 das Herzstück der Gemeinde. Dass das Konzerthaus schon damals weit mehr war als eine Gastwirtschaft, lässt sich sowohl bereits am Namen ablesen als auch bei einem Besuch der großzügig bemessenen Räumlichkeiten erahnen: über die Jahrzehnte wurde das Konzerthaus immer wieder erweitert, um mehr Platz zu schaffen für weitere Gäste und deren Feste. Live-Musik und Tanzveranstaltungen sorgten für viele bleibende Erinnerungen. Doch auch das Konzerthaus Harff blieb nicht von sich ändernden Freizeitgewohnheiten verschont und fiel dem Vergessen anheim, bis sich der Verein Kohlscheider Bürger das Ziel gesetzt hatte, dem Ort neues Leben einzuhauchen. Von Beginn an mit einer klaren Vision, vielseitigen Kompetenzen im Team und dem Rückhalt der Kommune ausgestattet, soll hier ein Dritter Ort von Kohlscheider:innen für Kohlscheider:innen (und natürlich darüber hinaus) entstehen. Bis das Innere des Konzerthauses in einem neuen zeitgemäßen Glanz zu einem echten Aushängeschild werden kann, gibt es noch einiges zu tun, doch gemeinsam machen sich die Menschen hier auf den Weg den Ort nach ihren Wünschen zu gestalten. An Ideen mangelt es in jedem Fall nicht, wie sich im bereits jetzt gut gefüllten Programmkalender zeigt.  

 

Projektträger: Verein Kohlscheider Bürger e.V.
Adresse: Südstraße 14, 52134 Herzogenrath-Kohlscheid
Internet: www.konzerthausharff.de

Hiddenhausen-Eilshausen

Kulturwerkstatt Hiddenhausen

Die „Kulturwerkstatt Hiddenhausen“ (KuWeHi) besteht seit 1999 und bietet ein umfangreiches Kultur- und Kreativprogramm. Sie betreibt kulturelle Bildungsarbeit für alle Altersstufen mit dem Fokus auf handwerklich-künstlerische Fertigkeiten. Die Vermittlung von Handwerkstätigkeiten wie Schnitzen, Modellieren, Filzen, Weben, Stoffdruck, Bildhauerei, Schmieden sowie Papier-Kunst werden ergänzt um naturpädagogische Angebote und Bewegungsangebote wie Yoga und Tanz. Der Verein organisiert zudem ein Kleinkunstprogramm im Bereich Musik, Tanz(-theater) und Literatur sowie Vorträge.   

Wegen Auslaufen des aktuellen Erbpachtvertrag Ende 2025 zieht das Projekt um. Neuer Standort wird das regionaltypische und zentral gelegene „Hof Lindemann“ an der Schnittstelle dreier Ortsteile. Dazu gehören eine ehemalige Kornscheune und ein alter Schweinestall.  

KuWeHi wird die bewährte Kulturarbeit zukünftig breiter aufstellen im Sinne einer erweiterten Kulturarbeit für die ganze Dorfgemeinde. Kulturinteressierte Bürger:innen, andere Kultur-Akteure und -Initiativen und Vereine wirken mit, um den gemeindenahen kulturellen Treffpunkt aufzubauen. Zum Programm gehören neuerdings u.a. Spieltreffs, Sing-Formate, Theatergruppen und ein Reparaturcafé. Die bisherigen Öffnungszeiten werden am neuen Ort erweitert.   

Möglich werden der Umzug und die Erweiterung auch durch die enorme Unterstützung und das aktive Mitwirken der Gemeinde Hiddenhausen als Eigentümerin der Hofanlage.  

 

Projektträger: Kulturwerkstatt Hiddenhausen e.V.
Adresse: Oetinghauser Straße 1, 32120 Hiddenhausen-Eilshausen
Internet: www.kuwehi.de

Hilchenbach-Dahlbruch

Kultureller Marktplatz Dahlbruch

Im Ortskern des Hilchenbacher Ortsteils Dahlbruch entstand Mitte der 1960er Jahre ein imposanter Gebäudekomplex für Kultur- und Freizeitangebote. Er umfasst ein Kino, eine Gastronomie, ein Hallenbad, ein Jugendzentrum, eine Multifunktions-Sporthalle und mehrere Veranstaltungssäle. Das Ensemble wurde ab 2013 bis 2024 baulich und inhaltlich modernisiert und erweitert. Zum neuen Konzept „Kultureller Marktplatz Dahlbruch“ (kmd) gehört nun seit 2024 auch das „Haus der Alltagskultur“. Dies ist ein niedrigschwellig zugänglicher Ort der Kultur und Begegnung für Alle, ein Freiraum zum Ausprobieren, zum „sich-aus-der-Komfortzone-wagen“ und zum „gemeinsame-Sache-machen“, der mit gemütlichem „Wohnzimmer“ zum Verweilen einlädt. Träger des Projektes ist die Gemeinde Hilchenbach in enger Kooperation mit dem Gebrüder-Busch-Kreis e.V.  

 

Projektträger: Gemeinde Hilchenbach, Gebrüder-Busch-Kreis e.V.
Adresse: Bernhard-Weiss-Platz 6, 57271 Hilchenbach-Dahlbruch
Internet: www.hilchenbach.de/Bildung-Kultur/kmd

Hürth-Stotzheim


Kulturgasthaus Op d’r Eck

Geografisch zum Speckgürtel von Köln zählend, teilt man im beschaulichen Hürth, Ortsteil Stotzheim zwar die Freude am karnevalistischen Treiben, doch abgesehen davon scheint das von Wiesen, Wäldern und Seen umgebene Dorf in einer anderen Welt zu liegen – mittendrin: das Kulturgasthaus Op d’r Eck.  

Bis ins Jahr 2022 ein zentraler Dreh- und Angelpunkt für die Dorfgemeinschaft, wurde die Gaststätte mit angeschlossenem Festsaal und Kegelbahn geschlossen und hinterließ eine Leerstelle, die die Menschen vor Ort nicht lange hinnehmen wollten. Um die Kräfte zu bündeln gründete sich der breit aufgestellte Verein zur Quartier-Erhaltung Stotzheim Sielsdorf. Auch die Kommune verstand die Bedeutung des Op d’r Eck für die Gemeinschaft, sodass das Gebäude erworben und dem Verein per Erbpacht zur Entwicklung in einen Dritten Ort zur Verfügung gestellt wurde.  

Dank neuem Wirt wird die Gaststätte im Vorderhaus ihrem Ruf als rheinisches Original endlich wieder gerecht, während in Handarbeit sanierte Räume Platz bieten für allerlei Angebote im kleineren Rahmen. Im Festsaal organisiert der Verein derweil ein vielfältiges Kulturprogramm mit professionellem Anspruch, der sich auch in den Ambitionen des Teams im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Projekts widerspiegelt:     

Das Op d’r Eck soll zu einem multifunktionalen Ort werden, in dem sich Dorfgemeinschaft und Bühnenkunst gleichermaßen eingebunden und zu Hause fühlen.  

 

Projektträger: Hürther Verein zur Quartier-Erhaltung Stotzheim Sielsdorf e.V.
Adresse: Keutenstr. 14, 50354 Hürth-Stotzheim
Internet: www.kulturgasthaus.de

Nordwalde

Kulturinsel Bispinghof

Der von einer Gräfte umgebene Bispinghof ist die Keimzelle von Nordwalde, seine Ursprünge gehen bis ins Mittelalter zurück. Den Zauber dieses faszinierenden Ortes bewahrt eine Bürgerstiftung, die als Projektträger mit großem ehrenamtlichem Engagement das Gelände mit Herrenaus, Speicher, Rosen- und Theaterinsel, Torbogen und Park saniert und mit neuem Leben füllt. Gemeinsam mit Kommune, Bürgerschaft und Vereinen wächst ein lebendiger Dritter Ort, in dem auch der Heimatverein Räume für sein „Schaufenster Heimatmuseum“ nutzt. Herzstück ist das Café im Herrenhaus, das mit selbstgebackenem Kuchenangebot und ohne Verzehrzwang immer gut besucht ist. Das Programm spiegelt die vielfältigen Nutzergruppen wider. Es reicht von Kochtreffs, kreativen Ferienangeboten, Handarbeits- und Sportgruppen über Open-Air Kino, Kindergeburtstagen, Kunst- bis Handwerkswerkstätten, Kunstausstellungen und Konzerten bis hin zum interkulturellen Freitagsgebet.  

 

Projektträger: Bürgerstiftung Bispinghof Nordwalde
Adresse: Bispingallee 31a, 48356 Nordwalde
Internet: www.buergerstiftung-bispinghof.de

Petershagen-Windheim


Windheim No2

Die Hofstelle Windheim No2 ist eines der wenigen erhaltenen Drei-Ständer-Hallenhäuser der Region. 1998 gründete sich ein Trägerverein, um den drohenden Abriss zu verhindern und den Ort für „dörfliche Kultur“ zu bewahren. Heute werden hier Konzerte, Filmabende und Infoveranstaltungen angeboten, und ein Café lädt zum Austausch ein. Im Dachgeschoss befindet sich das Westfälische Storchenmuseum. Windheim No2 ist gut vernetzt und fest in der Region verankert.  

Der Kulturort befindet sich in einer Phase der Neuausrichtung. Im Rahmen der Sanierung einer Doppelscheune wird das Ensemble um neue Räumlichkeiten erweitert. Zudem entstehen neue Projekte und Kooperationen, die den Verein breiter aufstellen. Dazu gehören unter anderem ein Jugendprojekt, die Anlage einer Obstwiese und die Erweiterung der Veranstaltungen im Freien.Darüber hinaus sollen weitere Engagierte für den Verein gewonnen werden, um einen Verjüngungsprozess anzustoßen und die ehrenamtliche Arbeit auf breitere Schultern zu stellen.  

 

Projektträger: denk-mal! Windheim No2 e.V.
Adresse: Im Grund 4, 32469 Petershagen-Windheim
Internet: www.windheimno2.de

Pulheim-Stommeln


buk – Buch und Kultur Stommeln

Die Öffentliche Bücherei St. Martinus ist eine feste Größe in Pulheim-Stommeln und aus dem Alltag der Dorfgemeinschaft nicht wegzudenken. Auf kleinem Raum begegnen sich hier Menschen aller Altersgruppen und Bildungshintergründe.  
Im Zuge der Entwicklung zum Dritten Ort erfährt die Bücherei eine inhaltliche, bauliche und organisatorische Erweiterung. Durch den Ausbau des Dachbodens sowie einen Anbau im Erdgeschoss entstehen neue Räume für einen kleinen Cafébetrieb, Veranstaltungen und Gruppenräume wodurch neue Veranstaltungsformate und Bildungs- und Begegnungsangebote ermöglicht werden, die bisher während des Büchereibetriebes nur schwer realisierbar waren.  
Schon jetzt genießt die Bücherei großen Rückhalt in der örtlichen Gesellschaft – sichtbar in der ehrenamtlichen Unterstützung und der engen Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen. Hieraus hat sich ein neuer Trägerverein gebildet, der die Weiterentwicklung und den Betrieb des buk verantwortet. 

 

Projektträger: buk Stommeln e.V. 
Adresse: Hauptstraße 55, 50259 Pulheim-Stommeln
Internet: www.buk-stommeln.de

Rheda-Wiedenbrück

Junges Kloster

In Rheda-Wiedenbrück sind 8.900 Menschen unter 18 Jahren. Das dortige Kloster Wiedenbrück ist ein offener, thematisch vielfältiger Ort. Seit 2020 als Genossenschaft geführt, engagieren sich hier über 150 Freiwillige regelmäßig. Das Kloster steht bereits für Kultur und Bildung, Begegnung und Vielfalt. Aber wie vielerorts sind die Engagierten oft im fortgeschrittenen Alter. Zugleich wünschen sich viele junge Menschen und Familien in Rheda-Wiedenbrück mehr passende Kultur- und Kreativangebote. Die Leitziele des „Jungen Klosters“ sind deshalb: das Schaffen niedrigschwelliger Kultur- und Kreativangebote für junge Menschen, Partizipation zu ermöglichen durch Mitwirken und Mitentscheiden und den Einstieg in eine Engagement-Biografie zu ermöglichen. Kulturangebote werden hier nicht „zum Konsum“ bereitgestellt, sondern die jungen Menschen konzipieren sie mit und setzen sie mit um. Mit erfahrenen Freiwilligen des Klosters und neuen Menschen ab 8 Jahren wurde ein generationsübergreifendes Team aufgebaut, in dem Kinder auch ohne begleitendes Elternteil an allen Schritten der Planung und Durchführung von Kultur-Veranstaltungen mitwirken. So wird erstens eigenes kulturelles Handeln ermöglicht, zweitens den Kindern und Jugendlichen einen Einstieg in ein kulturelles Engagement eröffnet und drittens hoffentlich die Engagement-Zukunft des Klosters abgesichert.   

 

Projektträger: Kloster Wiedenbrück eG
Adresse: Mönchstr. 19, 33378 Rheda-Wiedenbrück
Internet: www.kloster-wiedenbrueck.de

Rheinbach-Merzbach

Dorfschänke Alt Merzbach

Dass der schönste Platz nicht nur an der Theke ist, sondern auch dahinter, zeigt die genossenschaftlich organisierte Dorfschänke Alt Merzbach eindrücklich!   

Um die Schließung eines der letzten verbliebenen Treffpunkte für die Anwohner:innen der sogenannten Höhendörfer Rheinbachs in der Voreifel zu verhindern, wurde kurzerhand der Entschluss gefasst das Alt Merzbach in genossenschaftlich organisierter Form nicht nur fortzuführen, sondern zu einem Dritten Ort weiterzuentwickeln. Unter dem Motto und Aufruf “Miteinander – Füreinander” fanden sich binnen kürzester Zeit über 100 Menschen, die sich für eine Neuauflage der Dorfschänke einsetzen wollten. Dabei soll die Grenze zwischen Gästen und Betreibenden im Idealfall ganz hinfällig sein: Alle Ideen sind willkommen und Interessierte können sich in allen Bereichen des Projekts einbringen. Die Freude am gemeinsamen Tun steht dabei an erster Stelle und die Verantwortung ist auf vielen Schultern verteilt.  

Das Besondere an diesem Projekt liegt wohl darin, dass sich der Dritte Ort nicht nur auf die Räumlichkeiten des Alt Merzbach beschränkt, sondern auch eine fußläufig entfernte Freifläche im Grünen dazu zählt, die bei gutem Wetter ebenfalls vielfältige Möglichkeiten für Kultur und Begegnung bietet.  

Projektträger: Genossenschaft Dorfschänke „Alt Merzbach“ eG
Adresse: Merzbacher Straße 45, 53359 Rheinbach-Merzbach
Internet: www.alt-merzbach.de

Schwalmtal-Amern

D.EINS

In der malerischen Landschaft des Niederrheins finden sich eine Vielzahl historischer Windmühlen, doch eine davon sticht besonders hervor: In der Gemeinde Schwalmtal öffnet sich die historische Landmarke in der Dorfstraße Eins für die Wünsche der Menschen und dies zeigt sich bereits deutlich im neuen Namen des Projekts: aus der „Galerie Mühlenturm“ wird D.EINS! Der Name ist Programm und das kommt an.   

Auf insgesamt vier Stockwerken bietet der Dritte Ort in gemeinsamer Trägerschaft der Kommune und des Vereins „KulturBühne Schwalmtal“ Raum zum Experimentieren und Ausprobieren eigener Ideen, in einem ganz besonderen Ambiente. Ein vielseitiges Programm lockt stetig neugierige Menschen in den Turm, die das Gebäude bisher nur von außen kannten – und die allermeisten kommen begeistert immer wieder. Regelmäßige Opern- und Theaterdarbietungen, Poetry-Slams, Kreativangebote, Fremdsprachenunterricht oder Deckenflohmärkte finden dabei gleichermaßen Anklang und machen Lust zu sehen, wozu die Schwalmtaler:innen im Stande sind. Mit einem wachsenden Netzwerk an interessierten Akteur:innen wurden und werden im Prozess weitere Nutzungsideen entwickelt, sodass sich D.EINS Etage für Etage mit Leben füllt.  

 

Projektträger: Gemeinde Schwalmtal
Adresse: Dorfstraße 1, 41366 Schwalmtal-Amern
Internet: www.schwalmtal.de/muehlenturm-wird-deins

Schwelm

Brauerei Schwelm

Die Brauerei Schwelm ist ein identitätsstiftendes Traditionsgebäude zentral in der Innenstadt gelegen. Seit 2011 der Betrieb aufgegeben wurde, stand das denkmalgeschützte Gebäude leer. Eigentümerin ist die Kommune.  

Eine Initiative aus Engagierten verschiedener fachlicher Hintergründe mit kulturellen, baulichen und wirtschaftlichen Kompetenzen hat sich inzwischen zum Brauerei Schwelm e.V. formiert und sich nicht nur den Erhalt des Gebäudes auf die Fahnen geschrieben, sondern auch den rund 2.500 Quadratmetern neues Leben einzuhauchen.  

Entstehen soll ein innovatives Kulturzentrum, das zahlreiche gemeinwohlorientierte Zwecke verfolgt: ein Brauerei-Museum mit angeschlossener Mikro-Brauerei und Gastronomie, Veranstaltungs- und Ausstellungsräumlichkeiten, Ateliers, Werkstätten und Büros für Vereinstätigkeiten sowie ein Wohnzimmer für die Stadtgesellschaft.   

Das Nutzungsprofil reagiert auf wesentliche Bedarfe der Stadtgesellschaft, die durch die vorhandenen Institutionen nicht abgedeckt werden. 

 

Projektträger: Brauerei Schwelm e.V.
Adresse: Hauptstraße 39, 58332 Schwelm 
Internet: www.brauereischwelm.de

Soest

KulturQUARTIER

Das KulturQUARTIER ist ein Raum für Gemeinschaft, Teilhabe und kreative Entfaltung. Urspünglich als KULTURWohnzimmer konzipiert, hat sich der Ort zu einem lebendigen KulturQUARTIER entwickelt – einem Raum in mehrfacher Hinsicht: ideell und physisch, als Idee, als Bewegung, als Gemeinschaft. Hier entstehen Begegnungen, Kreativität und gemeinschaftliches Wirken mit über 60 bürgerschaftlich Engagierten. Partizipation und Mitgestaltung stehen im Mittelpunkt. Menschen können experimentieren, lernen und sich austauschen. Die Gemeinschaft trägt aktiv zur Gestaltung bei, sodass sich neue Formate und Strukturen bereits etabliert haben. Vereine und Initiativen bringen sich ebenso ein wie Privatpersonen.   

Viele der aktiven Gruppen haben sich im Entstehungsprozess des KulturQUARTIERS formiert – zum Beispiel das Jugendbüro Soest, die Kulturloge Soest, das Theater für Geflüchtete oder die Fahrrad-Community Klapprador. Derzeit ist das Kulturhaus Alter Schlachthof Soest e.V. der Träger des Projektes, für den das KulturBüro Soest im Übergang das Projektmanagement übernommen hat. Im Laufe des Jahres 2025 soll für das KulturQUARTIER ein eigenständiger Verein ins Leben gerufen werden.  

 

Projektträger: Kulturhaus Alter Schlachthof e.V.
Adresse: Ulrichertor 4, 59494 Soest
Internet: www.kulturquartier-soest.de

Steinfurt-Borghorst

KulturLandDumte

Durch verschiedene bürgerschaftliche Aktionen und kulturelle Veranstaltungen wurde einer kleinen Gruppe der große Bedarf an Austausch und Miteinander im ländlichen Raum um Steinfurt bewusst, sowie das Interesse an der Vermittlung landwirtschaftlicher und ökologisch-nachhaltiger Prozesse. Es entwickelte sich die Idee, einen Ort für diese Zwecke zu schaffen und mit Kunst und Kultur zu ergänzen.  

In einem ehemaligen Hofladen entsteht nun ein Dritter Ort, der eine Hybridfunktion als Begegnungs-, Lehr- und Lernort einnimmt und dabei Umweltbildung mit Kultur verbindet. Das Gebäude wird so gestaltet, dass hier Veranstaltungen und Bildungsformate stattfinden können, ein Teil des angrenzenden Ackers wird zu einem Lehrgarten umgewandelt. Ergänzt wird dies durch gastronomische Angebote, welche die ansprechende und gemütliche Atmosphäre des Dritten Ortes aufwerten werden.  

Betrieben wird der Ort von einem neu gegründeten Verein in Kooperation mit mehreren Bildungseinrichtungen, Vereinen und Kunstschaffenden.  

 

Projektträger: Unter Bäumen e.V. 
Adresse: Dumte 16, 48565 Steinfurt-Borghorst
Internet: www.grosse-kleimann.de

Sundern
Sunderns Wohnzimmer

Mitten in der Fußgängerzone von Sundern ist ein Ort entstanden, an dem Menschen zusammenkommen, sich begegnen und gemeinsam gestalten können: Sunderns Wohnzimmer. Die Vision des Kernteams ist, dass sich hier zukünftig Bürgerinnen und Bürger aus allen 16 Ortsteilen treffen und zusammenwachsen – unabhängig von Alter, Herkunft oder Lebenssituation. Das ehemalige Bekleidungsgeschäft konnte mit großer finanzieller Unterstützung der Stadtgesellschaft bereits im Sommer 2024 angemietet werden. Wenig Zeit hat die Gruppe verstreichen lassen bis zur Aufnahme des Betriebs. Im Herbst desselben Jahres folgte die Vereinsgründung zum Sunderns Wohnzimmer e.V.  

Regelmäßig finden im Wohnzimmer Veranstaltungen statt: Von Lesungen und Spielenachmittagen über Vorträge bis hin zu Kreativangeboten und Live-Musik. Auch Vereine, Initiativen und engagierte Gruppen nutzen die Räumlichkeiten für Treffen oder kleinere öffentliche Formate. Der Ort versteht sich als offene Anlaufstelle und kreative Arbeitsplattform für Menschen, die sich in die positive Stadtentwicklung einbringen möchten. Ziel ist es, die Innenstadt zu beleben und einen Ort zu schaffen, an dem sich alle willkommen fühlen.Deshalb sollen auch bald die Pforten geschlossen werden – natürlich nur, um das Ladenlokal zu einem barrierefreien Multifunktionsraum mit Café auszubauen und im Spätherbst 2025 in den Normalbetrieb zu starten.  

 

Projektträger: Sunderns Wohnzimmer e.V.
Adresse: Hauptstraße 82, 59846 Sundern
Internet: www.sunderns-wohnzimmer.de

Wesel
Kunst, Kultur und Begegnung im Turm

Der historische Wasserturm in Wesel ist ein technisches Denkmal, das durch seine äußere Erscheinung eine starke Präsenz und Anziehungskraft im Stadtbild ausübt. Bereits seit 1991 wird er für Wechselausstellungen genutzt, nun möchte der neu gegründete Verein Kunst im Turm Wesel durch ein ausgereiftes Konzept mit erweiterten Öffnungszeiten, die Einrichtung eines Cafés und die Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Kooperationspartnern einen Kunst-, Kultur‐ und Begegnungsort für Wesel und das Umland schaffen.

Der Wasserturm versteht sich als eine Begegnungsstätte für alle Menschen, Jung und Alt, Menschen mit und ohne Behinderung, Einheimische und Zugezogene, rechter und linker Rheinseite, aus dem ländlichen Raum und der Stadtgesellschaft. Der Verein arbeitet dabei mit einer gemeinnützigen Organisation zusammen, die darauf ausgerichtet ist, Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder einem anderen Handicap zu unterstützen und ihnen eine berufliche Teilhabe zu ermöglichen. Dazu gehört auch ein niederschwelliges gastronomisches Angebot für Menschen mit und ohne Behinderung. Hierdurch wird die Inklusion in Wesel gestärkt und durch die Beschäftigung von Menschen mit einem Handicap deren berufliche Teilhabe umgesetzt.

Der Verein kann auf ein umfangreiches Netzwerk von Kunst‐ und Kulturschaffenden in Wesel und der Niederrhein‐Region zurückgreifen. Durch Einbeziehung von Künstlern und Künstlerinnen aus der umliegenden Region und die zentrale Lage in Wesel verfolgt der Verein eine regionale Ausrichtung und die Etablierung eines inklusiven Begegnungsortes, der Kulturerlebnisse für ein breites Publikum bieten möchte.

 

Projektträger: Kunst im Turm Wesel e.V.
Adresse: Brandstraße 44, 46483 Wesel
Internet: www.kunstimturm-wesel.de

Windeck

DIE STATION Bahnhof Au / Sieg

Ein Bahnhof ist seit jeher ein Ort, an dem sich Menschen unterschiedlichen Alters, mit unterschiedlichen Werthaltungen und Überzeugungen, aus unterschiedlichen sozialen oder kulturellen Milieus begegnen. Das Bahnhofsgebäude in Au (Sieg) stand (so wie viele andere Bahnhöfe im ländlichen Raum) seit vielen Jahren leer – und dass, obwohl der Bahnhaltepunkt der wichtigste Pendlerbahnhof für die Region ist. Das möchte der Verein Kulturhafen Au ändern: Unter dem Namen DIE STATION sollen im Erdgeschoss auf 280 Quadratmetern Unternehmungen und Kultur-Projekte einziehen, die dem Gemeinwohl dienen, Freude bereiten, den Gemeinschaftssinn stärken, ökologisch sinnvoll und sozial inklusiv sind.  

Der Verein kooperiert dafür mit der Gemeinde Windeck und der Deutschen Bahn sowie mit der Regionalentwicklungsinitiative „Wir Dorf“, die sich für gemeinwohl-orientierte Immobilien-Entwicklung und gemeinschaftsbasierte Wirtschaftsmodelle im ländlichen Raum einsetzt.  

 

Projektträger: Kulturhafen Au e.V.
Adresse: Bahnhofstr. 24, 51570 Windeck-Au
Internet: www.diestation.org

Zweite Generation – die Ausschreibung

Förderung 2024 bis 2028

Mit der neuen Ausschreibung einer Konzeptphase schafft die Landesregierung 2023 die Voraussetzungen für weitere Dritte Orte in Nordrhein-Westfalen. An dem bewährten, zweistufigen Förderverfahren (s. o.) und den Förderkonditionen wird festgehalten. Verändert hat sich die Bemessungsgrundlage für die Zugehörigkeit zum „Ländlichen Raum“. Es gilt eine aktualisierte, weiter gefasste „Gebietskulisse Ländlicher Raum Nordrhein-Westfalen“ (s. u.). Damit können noch mehr Städte und Gemeinden von der Förderung profitieren als in der ersten Generation, darunter auch ländlich geprägte Stadtteile größerer Kommunen.

Die Bewerbungen für die Konzeptphase konnten bis zum 15.11.2023 an info@dritteorte.nrw eingereicht werden. Gerne steht Ihnen das Programmbüro „pro loco“ für eine Erstberatung in diesem Kontext zur Verfügung:

Programmbüro „Dritte Orte“
c/o pro loco
Projektberatung Gute Orte GmbH

Ruhrstraße 18
58239 Schwerte
T. 02304 – 911 80 60
E-Mail: info@dritteorte.nrw

Weitere Details, die Förderkriterien sowie das Bewerbungsformular können Sie nachfolgender Übersicht und dem Downloadbereich entnehmen:

Ausschreibung Dritte Orte: Konzeptphase

Gebietskulisse "Ländlicher Raum"

Merkmale eines Dritten Ortes

Das Förderprogramm

Ziele, Aufbau und Strukturdaten

Die Ausschreibung des Landesprogramms „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ im Januar 2019 erhielt viel Zuspruch. 150 Bewerbungen aus allen Regionen Nordrhein-Westfalens dokumentierten den landesweit verbreiteten Wunsch, in Dörfern, Klein- und Mittelstädten ländlich geprägter Regionen neuartige Kulturzentren und Begegnungsorte zu entwickeln. Die Bewerbungen bezogen sich auf Orte mit hohem, teils historischem Identifikationswert, auf Stätten der Industriekultur, ehemalige Bildungseinrichtungen, Kirchen und auch auf konventionelle Gebäude wie leerstehende Ladenlokale.

Auf Seiten des fördernden Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW war die Überzeugung von der Sinnhaftigkeit der Maßnahme stark, und die Teilnahmebedingungen waren bewusst nicht zu eng formuliert. Trotzdem übertraf die enorme Resonanz im positiven Sinn alle Erwartungen. Gefragt hatte die Ausschreibung nach ortsspezifischen Konzepten und realistischen Ideen für Dritte Orte mit deutlich kultureller Programmatik, getragen von einem zukunftsfähigen Verantwortungsnetzwerk und mit konkreten Kooperations- und Netzwerkpartnern. Als Richtschnur der Projektentwicklung hatte das Ministerium gemeinsam mit einer interdisziplinären Fachjury und einem externen Programmbüro zehn wesentliche Merkmale ausgearbeitet. Zu diesen, die seitdem den Dritten Orten als Leitlinien ihrer Planungen dienen, gehören u. a. eine gute Erreichbarkeit, ein niedrigschwelliger Zugang, erweiterte Öffnungszeiten, eine einladende Atmosphäre und Gestaltung, eine gute technische Ausstattung sowie eine Einbindung in die Stadt- / Dorf- bzw. Regionalentwicklung.

ERSTER ORT, ZWEITER ORT, DRITTER ORT

Ein Treffpunkt für alle, ein Ort, um Kultur zu erleben und aktiv zu gestalten – das sind „Dritte Orte“ in Nordrhein-Westfalen. Neben dem ersten Ort, dem Zuhause, und dem zweiten, dem Arbeitsplatz, können sich hier Menschen begegnen und gemeinsam engagieren.

17 Projekte qualifizierten sich im ersten Juryverfahren für eine zunächst einjährige Förderung. Die besagten zehn Merkmale hatten sie in ein auf ihre lokalen Bedingungen zugeschnittenes bedarfs- und beteiligungsorientiertes Konzept gegossen, das die Fachjury überzeugte. Im Verlauf des Förderjahres konnten die geförderten Projekte ihre Kernidee in enger Begleitung durch das Programmbüro und teils unterstützt durch weitere Fachkräfte konkreter ausarbeiten. Das zweistufige Förderverfahren der Dritten Orte sah als nächste Förder- und Entwicklungsstufe eine dreijährige Umsetzungsphase vor. Der Übergang in diese erfolgte allerdings nicht automatisch. Auch die bereits in Phase 1 geförderten Projekte mussten hierfür ein umsetzungsreifes Konzept vorlegen. Dabei setzten manche Projekte spezifische Schwerpunkte für Themen wie Interkultur, kulturelle Bildung oder Digitalisierung. In den Bewerbungsprozess stiegen zusätzlich ganz neue Projekte ein, die sich erstmals bewarben. Da ein Drei-Jahres-Wirtschaftsplan und ein Ratsbeschluss der Kommune vorzulegen waren, stiegen die Teilnahmeanforderungen für Phase 2 deutlich. Der im Vergleich hoch erscheinende Anspruch macht allerdings Sinn, betrachtet man die Umsetzungsphase als realistische Test- und Aufbauzeit, die den späteren, nachhaltigen Regelbetrieb vorbereiten soll.

Aktuell verwirklichen 26 örtliche Initiativen und Netzwerke überall in NRW ihre Dritten Orte. Sie hauchen alten Traditionsgasthöfen neues Leben ein, nutzen leere Kirchen und holen denkmalgeschützte Gebäude aus dem vorherigen Dornröschenschlaf. Aktive Gruppen, zivilgesellschaftliche Akteure und viele ehrenamtlich engagierte Einzelpersonen haben Vereine gegründet, Genossenschaften, Stiftungen oder gemeinnützige Gesellschaften sowie viele informelle Zusammenschlüsse, um die vielen Aktivitäten an den Dritten Orten zu ermöglichen und umzusetzen. Flankierend zu der monetären Unterstützung erhalten die Projektträger in beiden Phasen des Verfahrens individuelle Hilfe und Beratung durch das Team des eingerichteten Programmbüros, welches schon in die Entwicklungsphase des Programms eingebunden war. Mit einem 360-Grad-Blick begleiten und qualifizieren die Mitarbeiterinnen die Projektträger im Hinblick auf das Netzwerk von Akteurinnen und Akteuren, Inhalt und Kultur-Profil, Raum und Gestaltung, Trägerschaft und Verantwortungsstrukturen sowie Betrieb und Wirtschaftlichkeit des jeweiligen Dritten Ortes. Für die gesamte Projektfamilie organisiert und moderiert das Programmbüro themenspezifisch und praxisorientiert den Erfahrungsaustausch durch Workshops, Info-Abende und Tagungen und sorgt insbesondere für Know-how-Transfer unter den vielen haupt- und ehrenamtlich engagierten Dritte-Orte-Machern und -Macherinnen.

Impressionen

Dortmund

Gronau

Gummersbach

Hattingen

Herford

Herzogenrath

Hiddenhausen

Hilchenbach

Hürth

Nordwalde

Petershagen

Pulheim

Rheda-Wiedenbrück

Rheinbach

Schwalmtal

Schwelm

Soest

Steinfurt

Sundern

Wesel

Windeck